Die Ausstellung

Das Museum zeigt rund 500 Exponate handgearbeiteter, textiler Kostbarkeiten.

Die Kunst des Spitzenklöppelns aus feinstem Garn vermittelt eine Reihe von Exemplaren des 18. und 19. Jh. aus den Zentren Valenciennes, Mecheln und Binche. Brüsseler Spitzen zieren Kragen, Manschetten, Taschentücher und Taufkleider.

Kleine Kunstwerke sind die unterschiedlichen Klöppelwerkzeuge aus den verschiedenen Spitzenregionen.

 

Bild: Point de Paris, Kragenausschnitt um 1900

Die Sammlung umfasst mehrere Varianten der Nadelspitze – die geometrische Reticella, barocke Muster (Point Plat de Venise), sowie französische und belgische Spitzen.

Die Techniken der Bändchen-, Sonnen- und Filetspitze werden in ihrem Aufbau dargestellt. Schönheit und Feinheit der Stickereispitzen kommen auf Hauben und Schultertüchern, in Tüllstickerei und Dresdener Spitze (Point de Saxe) zur Geltung.

Bild: Gros Point de Venise, Kragenausschnitt 19. Jh.

 

Unterschiedliche Weißstickereitechniken zieren Leib-, Tisch-, Bettwäsche und Babykleidung.

An die Tradition, das Sticken und andere textile Techniken auf Mustertüchern zu üben, knüpfte der Handarbeitsunterricht des fortgeschrittenen 19. Jh. an. Aus dieser Zeit stammen die bekannten rotgestickten ABC-Tücher. Neben diesen bekommt der Betrachter z.B. die Arbeiten der Fanny Lein aus Wildenau aus dem Jahre 1890 zu sehen. Sie arbeitete im Anschluss an das Kreuzstichmustertuch ein Flick- und Stopftuch und auf feinem Batist ein Weißstickereituch.

Zum damaligen Lehrplan an Schulen gehörten auch die Nähtücher. Sie weisen verschiedene Nähte und Säume sowie Durchbruch- oder Häkeleinsätze auf. Weiter wurde das Anbringen von Knöpfen, Haken und Ösen, Aufhängern und das Nähen von Knopf- und Schnürlöchern geübt. Neben diesen Arbeiten erlernten die Mädchen in höheren Töchterschulen und Pensionaten zahlreiche aufwendige Ziertechniken. Das Museum zeigt etliche Beispiele aus Belgien und den Niederlanden und zwei 4,80 m lange Pensionatstücher.

Ein weiteres Zeugnis für den Handarbeitsunterricht sind die aus feinem Baumwollgarn gefertigten Strick- und Häkelmusterstreifen.

Im 19. Jh. blieb kaum ein Gebrauchs- oder Ziergegenstand ohne Perlenschmuck. Die Sammlung beinhaltet zahlreiche Exponate aus dieser Zeit, zum größten Teil gestrickte Perlarbeiten. Tabaksbeutel, Geldbörsen, Pompadours, Handschuhe, Strümpfe und Babyhauben zeugen von liebevoll und aufwendig hergestellten Handarbeiten.

Die Verarbeitung von Glasperlen erfolgte auch in anderen Techniken.

Es wurde gehäkelt, gestickt, gefädelt oder geklebt. In der 2. Hälfte des 19. Jh. geht die Feinheit der Arbeit immer mehr verloren. Teilweise werden einige Partien in Wollstickerei ausgeführt und die Perlen dazwischen für Blüten, Ranken, Ornamente eingefügt. Gelochte Pappe bildet oft das Grundmaterial.

Das Museum zeigt etliche Beispiele – Notizbücher, Zigarrenetuis, Schachteln, Klingelzüge und Behänge für Wandborde.